Brustvergrößerung ja, Silikon nein - viele Frauen scheuen die chemische Substanz und sehen sich durch den PIP-Skandal um Billigsilikon bestätigt.
Die häufigste Alternative zum Silikonkissen ist das mit einer Kochsalzlösung gefüllte Brustimplantat. Diese physiologische Kochsalzlösung hat eine ähnliche Salzkonzentration wie die körpereigene Flüssigkeit und gilt als das ungefährlichste, körperfremde Füllmaterial für Implantate. Falls durch eine Beschädigung der Implantathülle einmal Flüssigkeit austreten sollte, nimmt der Körper sie problemlos auf und resorbiert sie ohne weitere gesundheitliche Risiken.
Brustimplantate mit Kochsalzlösung werden erst gefüllt, nachdem sie in die Brust eingesetzt wurden. Dies erlaubt einen deutlich kleineren Hautschnitt als bei Silikonimplantaten und - mit Einschränkungen - ein Variieren des Füllvolumens unter Sicht.
Obwohl die ersten Brustimplantate mit Kochsalzlösung schon gegen Ende der 1960er Jahre entwickelt und - im Gegensatz zu Silikonimplantaten - nie grundsätzlich verboten wurden, konnten sie sich gegen ihre Konkurrenten nicht nachhaltig durchsetzen. Warum? "Brustimplantate mit Kochsalzlösung haben große Vorteile, leider aber auch einige Nachteile", weiß unser Experte. "Ein mit Flüssigkeit gefülltes Implantat kann in der Regel das natürliche Aussehen und Tastgefühl des Brustgewebes nicht exakt nachbilden. Vor allem bei Frauen mit wenig eigenem Brustgewebe wird sich das Implantat daher immer härter und unnatürlicher anfühlen als beispielsweise ein Silikonkissen. Zwar wurden Brustimplantate mit Kochsalzlösung in den letzten Jahren deutlich verbessert, so dass das frühere Gluckergeräusch bei modernen Implantaten nicht mehr vorkommt, aber die suboptimale Ausformung und die mangelnde Haptik sind noch immer ein Thema. Außerdem kann bei Brustimplantaten mit Kochsalzlösung im Laufe der Zeit etwas Flüssigkeit austreten. Das ist für den Körper zwar ungefährlich, führt aber zu einem Volumensverlust, einer dadurch bedingten Formveränderung und macht schließlich den Austausch des Implantates notwendig."
Um die Vorteile beider Implantattypen nutzen zu können, werden gelegentlich auch so genannte Zwei-Kammer-Kissen eingesetzt, die einen Silikonkern und einen äußeren Kochsalzring haben. Dadurch kann die bessere Formgebung des Silikongels und gleichzeitig die Sicherheit der Kochsalzlösung in der äußeren Hülle genutzt werden.
Welches Implantat in Ihrem Fall das beste Resultat verspricht, kann nur ein beratendes Gespräch mit einem Spezialisten ergeben.