Wie ein Implantat vom Körper aufgenommen wird, hängt in hohem Maße von seiner äußeren Beschaffenheit ab. Schließlich ist es die Hülle, die in direktem Kontakt mit dem körpereigenen Gewebe steht.
Die Außenwand moderner Brustimplantate besteht aus mehrschichtigen Silikonelasatomeren, die dafür sorgen, dass die Hülle elastisch ist und chemisch sowie mechanisch äußerst widerstandsfähig. Zwischen den einzelnen Schichten befindet sich eine so genannte Diffusionsbarriere, die zusätzlich verhindern soll, dass Silikongelmoleküle aus der Hülle austreten.
In Foren finden wir eine Frage besonders häufig, die wir an dieser Stelle unserem Experten stellen möchten: Können Brustimplantate platzen? "Die Brustimplantate der neusten Generation sind so konzipiert, dass sie selbst bei extremer Belastung nicht reißen oder platzen. Dennoch können in seltenen Fällen mechanische Einwirkungen von außen, z.B. eine Stichverletzung oder ein Aufprall auf spitze Gegenstände, die Implantathülle beschädigen. Bei älteren Implantaten kann es im Laufe der Zeit zu einem Materialverschleiß kommen, durch den die Hülle feine Risse bekommt. Daher gilt für ältere Brustimplantate noch immer die Empfehlung, sie nach etwa zehn Jahren austauschen oder zumindest regelmäßig überprüfen zu lassen."
Kommt es tatsächlich einmal zu einem Defekt der äußeren Hülle, verhindert das bei modernen und hochwertigen Silikonimplantaten verwendete Kohäsivgel ein Austreten in umliegendes Gewebe. Bei Kochsalz-Implantaten tritt die Flüssigkeit zwar aus, es besteht jedoch keine gesundheitliche Gefahr, da sie vollständig resorbiert wird.
Die Oberfläche der Implantathülle kann entweder glatt oder texturiert sein. Eine texturierte Hülle hat den Vorteil, dass sie besser am Gewebe haftet und eher mit der Umgebung verwächst. Dies kann verhindern, dass der Körper um das Implantat eine harte und schmerzhafte Umhüllung aus Bindegewebsmaterial - die gefürchtete Kapselfibrose - aufbaut. Durch die gute Gewebehaftung ist außerdem die Wahrscheinlichkeit der Drehung des Implantates deutlich geringer. Allerdings sind die texturierten Hüllen in der Regel dicker und können bei ausgesprochen dünnen Frauen mit geringem eigenen Brustgewebe spürbar sein.
Welche Beschaffenheit Brustimplantate im individuellen Fall haben sollten, kann der behandelnde Arzt erst nach einer eingehenden Untersuchung und Beratung empfehlen.